Donnerstag, 17. Juni 2010

Das Seil ist nicht gerissen...

...auch wenn man das meinen könnte, nach der Dauer meiner Abstinenz, gemessen am letzten Blog Eintrag.
Schluss mit dem Geschwafel.
Das Seil ist natürlich nicht gerissen, und ich melde mich erst jetzt wieder, da ich bisher noch keine Zeit gefunden habe.

Es waren vier schöne Tage, auch wenn der Donnertag ziemlich verregnet war. Aber wen kümmert schon das Wetter, wenn man alte Freunde wiedertrifft. Was gibt es da nicht alles zu reden, zu lachen, zu staunen.
Und dann ab Freitag, die Berge. Ich hatte schon fast Vergessen wie schön die sind. Und ich hatte wirklich gänzlich vergessen, wie anstrengend das Bergwandern ist. Ich nahm ja an wenigsten durchschnittlich konditioniert zu sein, doch als wir dann von einer doch schon recht betagten Dame überholt wurden, musste ich mir allmählich eingestehen, das ich zum Flachland Städter verkümmere.
Am Samstag dann ging ich es daran mein Geburtstagsgeschenk von 2008 einzulösen, danke nochmal an alle welche daran beteiligt waren. Ein Bungysprung von der 192m hohen Europabrücke, mir wurde erst so wirklich bewusst was ich mir da gewünscht habe, als ich 2 min vor dem Sprung an der Kante stand, während das Seil schwer an meinen Knöcheln zog, als wollte es mich in die Tiefe reisen.
Vorher war alles wie ein Spaziergang zu einer Aussichtsplatform, man scherzt, lacht, macht sich Mut, manche rauchen, andere schweigen. Oder man genießt das herrliche Panorama der Schnee bedeckten Gipfel der Alpenketten.
Ich für meinen Teil vergesse all dies in dem Moment, da ich vorne an die Absprungkannte trete. Die Worte des Betreuenden Typen im roten shirt und dem österreichischen Akzent dringen wie durch Watte an mein Ohr, und das wummern der Lastkraftwagen welche vier Meter über meinem Kopf über die Autobahn donnern vermischt sich mit dem Lachen und Reden meiner Gruppe zu einem akustischen Brei welchen ich gar nicht richtig warnehme.
Dann zählen alle gemeinsam von Countdown.
5 Ich schließe die Augen
4 Ich atme tief ein
3 Ich spanne die Muskeln an
2 Ich öffne die Augen
1 Ich denke nur noch ,,Scheiße jetzt gehts los, jeah!"
Alle rufen BUNGEE Und ich bin unterwegs in die Tiefe.

Das Gefühl nach dem Sprung kann man nur schwer beschreiben, jeder der einmal im freiem Fall war, wird verstehen was ich meine. Aber was mir rückblickend als erstes einfällt, ist die plötzliche Stille die mich umgeben hat, als die Plattform und mit ihr der Lärm hinter mir zurück blieb. Ein Stille und ein unglaubliches Gefühl von Freiheit.

Um hier jetzt keinen Roman zu schreiben, sage ich einfach ,, Ich würde es wieder tun."

Danke nochmals.


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